Die Antike Stadt Gajtan

Die antike Stadt Gajtan in Albanien birgt einen reichen Schatz an illyrischer Geschichte und Kultur. Trotz ihres scheinbar verlassenen Erscheinungsbildes haben umfangreiche archäologische Ausgrabungen ihre Bedeutung offenbart.

Gajtan ist als eine der ältesten ummauerten illyrischen Siedlungen in Albanien bekannt und zieht die Aufmerksamkeit von Archäologen auf sich, da sie das Potenzial hat, die materielle Kultur des antiken Shkodra zu beleuchten. Ausgrabungen, die zwischen 1961 und 1963 durchgeführt wurden, enthüllten Gebäudestrukturen, Fragmente von Keramik, Werkzeuge, dekorative Gegenstände, Abschnitte der Stadtmauer und Spuren religiöser Praktiken.

Besonderes Interesse gilt der religiösen Landschaft von Gajtan. Entdeckungen deuten darauf hin, dass die antiken Illyrer an fremden Kulten teilnahmen, einschließlich der Verehrung der Göttin Artemis, was durch den Fund einer bronzenen Priesterinnenfigur in der Nähe der Stadt belegt wird. Tiefere Ausgrabungen enthüllten einen dedizierten Kultbereich mit steingefüllten Kreisen, die die Sonne als Gottheit darstellen. Darüber hinaus deutet ein Friedhof, auf dem Kinder in großen Behältern begraben wurden, auf Opferrituale zur Verteidigung der Stadtmauern hin.

Diese Funde unterstreichen den starken Glauben der illyrischen Bewohner von Gajtan an die Sonne und Naturphänomene. Das Fehlen griechischer oder römischer Idolfiguren in den Ausgrabungen zeigt ein tief verwurzeltes und authentisches Glaubenssystem, das über Jahrhunderte bewahrt wurde. Während die Skulptur der Artemis-Priesterin eine bemerkenswerte Entdeckung bleibt, verblasst sie im Vergleich zu den tiefgreifenden Spuren natürlicher Kulte, die in den Tiefen der Stadt freigelegt wurden.